Tollen und Toben
Beim Sachsensommer lernt Katharina den Umgang mit den ganz Kleinen: „Kita-Arbeit sollte mehr wertgeschätzt werden, weil es ein anstrengender, aber wichtiger Job ist.
Johanniter-Kita Unterm Regenbogen
Sommer, Sonne, Strand – mit dem Schulabschluss in der Tasche geht es für viele junge Menschen in den Partyurlaub. Bei Katharina ist das anders. Sie möchte mit Klischees über ihre Generation brechen und engagiert sich in der Zeit zwischen Abitur und Studium beim Sachsensommer. Ganze fünf Wochen verbringt die 18-Jährige in einer Johanniter-Kita in Grünhain-Beierfeld – eine Kleinstadt 30 Kilometer südlich von Chemnitz.
Dabei wusste Katharina schon früh, dass sie mal etwas mit Kindern und Jugendlichen machen möchte. Warum? „Weil ich als Schülerin miterlebt habe, was im Erziehungs- und Bildungswesen alles falsch läuft“, beschreibt sie. Ab Oktober studiert die frischgebackene Abiturientin deshalb Lehramt in Jena. Durch die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen möchte sie etwas bewirken – frei nach dem Motto: „Meckern kann jeder. Besser machen!“
Der Sachsensommer ist für sie ein Perfect Match. „Ich hätte für mein Studium sowieso ein Praktikum machen müssen und jetzt bekomme ich sogar noch ein bisschen Geld. Besser geht es eigentlich nicht“, freut sich Katharina. In der Johanniter-Kita Unterm Regenbogen lernt sie den Umgang mit den ganz Kleinen. In der Igelgruppe wird gemeinsam gespielt, im Garten getobt und Werte wie Hilfsbereitschaft, Toleranz und Nächstenliebe vermittelt. Besonders beliebt: der Kaufmannsladen.
Inzwischen ist die Arbeit in der Kita für Katharina zur Routine geworden – und die 18-Jährige betrachtet Herausforderungen eher als Chance: „Ich darf auch mal was falsch machen. Aber du wächst ja mit deinen Aufgaben.“ Der Sachsensommer ermöglicht es ihr, neue Erfahrungen zu sammeln. Gelernt hat Katharina dabei schon einiges – auch was es heißt, in einem Kindergarten zu arbeiten. Dass dieser Beruf oft unterschätzt wird, ärgert sie: „Viele denken, du spielst einfach nur ein bisschen mit Kindern, das kann doch jeder machen. Aber es ist halt einfach nicht so. Du musst dich wirklich auf das Kind einlassen.“
Nach fünf aufregenden Wochen ist für Katharina der Sachsensommer und die Zeit bei der Johanniter-Kita Unterm Regenbogen leider schon wieder vorbei. Ob ihr der Abschied schwer fällt? „Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Lachend, weil ich mich natürlich auf mein Studium freue. Aber ich bin auch traurig, weil ich eine Bindung zu den Kindern aufgebaut habe.“ Ihr Wunsch für die Zukunft: „Kita-Arbeit sollte viel mehr wertgeschätzt werden, weil es einfach ein anstrengender, aber wichtiger Job ist.“